Presseartikel und Veröffentlichungen zu dem Thema:                                       Unsere Landschaften / Wasser


Quelle: Vorläufige Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD)

erschienen in Öko Test    2/2021 S.: 124

 

Kurz & Klar

Zahl des Monats

 

10,4

Grad Celsius

 

betrug die Jahresmitteltemperatur 2020

in Deutschland.

Es ist damit das zweitwärmste Jahr

seit Beginn flächendeckender Aufzeichniungen.

Nur 2018 war mit 10,5 Grad Celsius

etwas wärmer.

 

 


Herausgeber: Ostfriesenzeitung

Donnerstag, 4. Februar 2021

Seite 11

Karin Lüppen

 

Ostfriesland

Böden in Ostfriesland werden wieder feuchter

 

Umwelt Dürremonitor zeigt leichte Verbesserung

 

Ostfriesland - In den vergangenen Jahren waren die Böden in Ostfriesland viel zu trocken. Wenig Regen in Kombination mit großer Hitze in den Sommern 2018 und 2019 hatten dazu geführt, dass die ostfriesische Halbinsel auf den Karten des Dürremonitors des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) fast das ganze Jahr über rot oder dunkelrot eingefärbt war. Diese Farbe steht für extreme Dürre.

 

Doch seit 2020 sieht es wieder besser aus (http://go.zgo.de/hadpb). Nur noch in den Monaten Februar und März sowie von August bis Oktober war es zwischen Ems und Jade extrem trocken. In den übrigen Monaten war die Region nur gelb oder leicht beige eingefärbt, was „ungewöhnlich trocken“ oder „moderate Dürre“ bedeutet.

 

Die Karten bilden die Trockenheit des Bodens bis in eine Tiefe von 1,80 Metern ab. Bewertet wird die Abweichung vom langjährigen Erwartungswert, erklärt das UFZ dazu. Verglichen werden die Werte mit dem Zeitraum von 1951 bis 2015.

 

Kann deshalb Entwarnung gegeben werden? Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden bleibt auf Anfrage zurückhaltend. „Eine stichprobenartige Prüfung an 20 Messstellen landesweit hat ergeben, dass der Grundwasserstand in der winterlichen Neubildungsphase bis zum Jahreswechsel 2020/2021 nur sehr schleppend anzieht“, macht Pressesprecherin Bettina Dörr deutlich. Die Werte blieben hinter der Entwicklung des Vorjahres zurück. „Die Situation bleibt daher voraussichtlich angespannt“, erklärt Dörr.

 

Jedoch stehe die Auswertung der Daten für 2020 noch aus, so die Behördensprecherin. Daher könne noch kein Ausblick auf 2021 gegeben werden. Einen abschließenden Bericht werde der NLWKN voraussichtlich im März vorlegen. Außerdem könne sich die Lage noch bessern, weil das Grundwasser in der Regel im Februar und März die höchsten Stände erreiche.

Redaktionelle Links

 

 

Anmerkung: Vielen Dank an Frau Lüppen, dass sie dies Thema aufgreift.

Kommentar für diese Website Helmut von Aswege:Zitat: "Doch seit 2020 sieht es wieder besser aus (http://go.zgo.de/hadpb). Nur noch in den Monaten Februar und März sowie von August bis Oktober war es zwischen Ems und Jade extrem trocken. In den übrigen Monaten war die Region nur gelb oder leicht beige eingefärbt, was „ungewöhnlich trocken“ oder „moderate Dürre“ bedeutet."

Anmerkung: Also war es auch 2020 fünf Monate extrem trocken und sieben Monate nur ungewöhnlich trocken. 

 

 

 

 

 

Herausgeber
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ

 

www.ufz.de

 

 

 

 

  • Pressemitteilung vom 04. Februar 2021

 

Kürzer, aber intensiver

 

In Europa verändern sich die Dürreperioden

 

Dürreperioden in Europa sind seit Beginn des 20. Jahrhunderts kürzer, aber intensiver geworden. Außerdem führen hohe Temperaturen, die oft mit diesen Dürren einhergehen, zu einem größeren Wasserverlust aus dem Boden. Dies hat einen erheblichen negativen Einfluss auf die Landwirtschaft und die Vegetation. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Wissenschaftlerteam unter Beteiligung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in einem Beitrag für das Fachjournal Science Advances.

 

"Diese Extreme manifestieren sich vor allem in der warmen (Vegetations-)Zeit des Jahres, sie haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten durchgesetzt", sagt der Hauptautor der Studie, Dr. Yannis Markonis von der Czech University of Life Sciences in Prag (CULS).

Das Landschaftsmanagement werde auf diese Veränderungen reagieren müssen.

 

Die Forscherinnen und Forscher verwendeten Algorithmen des maschinellen Lernens und hydrologische Modellsimulationen, um Veränderungen in den Merkmalen von Dürren seit dem frühen 20. Jahrhundert zu erkennen.

Sie stellten fest, dass es für den größten Teil Europas eine signifikante Zunahme von relativ kurzen Dürreepisoden während der warmen Jahreshälfte gab.

Diese sogenannten Sommertrockenheiten gingen einher mit hohen Temperaturen. "Kürzere Sommertrockenperioden spielen eine immer wichtigere Rolle und ersetzen weniger intensive und längere Dürreperioden.

Was wir vor allem in den vergangenen zwanzig Jahren häufig beobachten, ist insbesondere in Zentraleuropa die Zunahme solcher Dürren", sagt Co-Autor und UFZ-Hydrologe Dr. Rohini Kumar.

 

Während der Sommerdürren registrieren die Wissenschaftler einen stärkeren Rückgang der Bodenwasservorräte, was sich stark auf die Landwirtschaft und die Vegetation im Allgemeinen auswirkt.

"Wenn der Anteil der Sommertrockenperioden in Europa weiter zunimmt, ist mit einem Anstieg der Anforderungen an die Wasserressourcen für die Landwirtschaft, mit Veränderungen in der der Vegetationsstruktur und -dynamik sowie mit einem höheren Risiko natürlicher Brände zu rechnen.

Diese Veränderungen sollten berücksichtigt werden, wenn Maßnahmen vorschlagen werden, um in der Zukunft das Risiko von hydroklimatischen Extremen zu mindern", ergänzt Prof. Martin Hanel, Leiter der Forschungsgruppe Hydrologie & Klimavariabilität an der CULS.

 

Die Forschungsarbeit der beteiligten UFZ-Wissenschaftler wurde im Rahmen des bilateralen Projekts XEROS (eXtreme EuRopean drOughtS: multimodel synthesis of past, present and future events) durchgeführt und durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft sowie durch die Czech Science Foundation gefördert.

 

 

 

Publikation:

 

Y. Markonis, R. Kumar, M. Hanel, O. Rakovec, P. Maca, A. AghaKouchak, The rise of compound warm-season droughts in Europe. Sci. Adv. 7, eabb9668 (2021). https://doi.org/10.1126/sciadv.abb9668