Hauptgebäude West/ Empore/ linke Glastür
Hauptgebäude West/ Empore/ mittlere Glastür
Hauptgebäude West/ Empore/ rechte Glastür
Hauptgebäude West/ Empore/ Kapitänszimmer
Hauptgebäude West/ Empore/ Vitrinenschrank
Hauptgebäude West/ Empore/ Zweitversion/ Kapitänszimmer ( Lesedauer 10 min.)
Signallampe
Antike Signallampen sind faszinierende Sammlerstücke, die oft aus der maritimen oder industriellen Welt stammen. Sie wurden früher für die Kommunikation auf Schiffen oder in Bahnhöfen verwendet und sind heute begehrte Dekorationsobjekte.
Eine Signallampe – auch häufig als Signalscheinwerfer oder im Militärjargon als Aldis-Lampe bezeichnet – ist ein optisches Fernmeldemittel, das zur Übertragung von Nachrichten über Lichtsignale eingesetzt wird. Ihr Funktionsprinzip basiert darauf, dass eine intensive Lichtquelle in Kombination mit einer präzise justierten Optik einen gebündelten Lichtstrahl erzeugt. Dieser Strahl wird dann durch einen mechanisch bedienten Verschluss (einen Lamellen- oder Klappmechanismus) moduliert, sodass kurze Lichtimpulse entstehen. Diese Impulse können in Form von Morsezeichen oder vordefinierten Lichtcodes interpretiert werden, wodurch Nachrichten über relativ große Entfernungen übertragen werden können. Historisch spielten Signallampen vor allem in der Schifffahrt und im Militär eine zentrale Rolle. Auf See waren sie unerlässlich, um auch bei widrigen Wetterbedingungen oder in Situationen, in denen Funkkommunikation nicht möglich war, visuelle Nachrichten sicher zu übermitteln. Der Bediener konnte beispielsweise durch gezieltes Öffnen und Schließen des Verschlusses eine bestimmte Kombination von Lichtblitzen erzeugen, die dann vom Empfänger als klar verständlicher Code erkannt wurden.
Schiffskompass
Antike Schiffskompasse sind faszinierende Relikte aus der maritimen Vergangenheit. Sie waren essenziell für die Navigation auf See und wurden über Jahrzehnte hinweg gewissenhaft gefertigt. Besonders der gimbal befestigte Kompass – ein System, das sicherstellt, dass sich die Kompassnadel frei in alle Richtungen bewegen kann – findet sich häufig in solchen Exemplaren. Die Gehäuse bestehen oft aus Messing oder Kupfer und bestechen durch ihr handwerkliches Design, das sowohl Funktionalität als auch Ästhetik miteinander verbindet.
Der Begriff Grubenlampe stammt primär aus dem Bergbau. Ursprünglich waren Grubenlampen robuste, oft explosionsgeschützte Lichtquellen, die Bergleuten auch in staubigen, gasbelasteten und schwach beleuchteten Minen ein zuverlässiges Arbeiten ermöglichten. Auch wenn sie ihren Ursprung im Bergbau haben, finden ähnliche Sicherheits- und Beleuchtungskonzepte im maritimen Bereich Anwendung. Auf Schiffen – insbesondere in Bereichen, in denen gefährliche atmosphärische Zustände (zum Beispiel in Frachträumen oder Maschinenräumen bei Transporten von brennbaren Stoffen) auftreten können – kommen heute meist moderne, explosionsgeschützte Leuchten zum Einsatz.
Öllampe
Eine Öllampe ist ein Beleuchtungskörper, der durch das Verbrennen von Öl über einen Docht Licht spendet. Das Grundprinzip ist denkbar simpel: Ein Behälter fasst das Öl, während ein Docht – meist aus Baumwolle – das Öl aufsaugt und in kontrollierter Weise verbrennt. Oft wird die flackernde Flamme zusätzlich durch ein schützendes Glas, wie bei Laternen, abgedeckt, um sie vor Wind und äußeren Einflüssen zu schützen.
Eine Wetterlampe auf einem Schiff ist in erster Linie eine Lampe, die speziell dafür ausgelegt ist, den widrigen Witterungsbedingungen auf See standzuhalten. Anders als herkömmliche Innenbeleuchtungen besitzt sie einen robusten, wetterfesten Aufbau und ist so konstruiert, dass sie Regen, Spritzwasser, starker Seeluft, Salz und Temperaturschwankungen mühelos trotzt.
Das Nebelhorn ist ein akustisches Signalgerät, das in der Schifffahrt und bei Leuchttürmen eingesetzt wird – vor allem, wenn die Sicht durch Nebel, Regen oder andere Witterungsbedingungen eingeschränkt ist. Es soll andere Verkehrsteilnehmer auf die Position eines Schiffes aufmerksam machen, um Kollisionen zu vermeiden.
Technisch funktioniert es, indem komprimierte Luft über eine kleine Metallplatte geleitet wird, wodurch diese in Schwingung versetzt und ein tiefer, durchdringender Ton erzeugt wird. Dieses Prinzip ähnelt dem eines Klarinettenlauts und der gerichteten Schallabstrahlung einer Trompete, sodass der Ton auch über größere Entfernungen, manchmal mehrere Kilometer, wahrnehmbar bleibt. Das Nebelhorn ist in der Schifffahrt international standardisiert und zählt zu den effektiven Mitteln, um bei schlechten Sichtverhältnissen akustische Signale auszusenden.
Die nautische Riemenscheibe mit Haken war ein wesentliches Element traditioneller Schiffsausrüstung. Ursprünglich gefertigt aus massiven Hölzern, diente sie als Antriebselement in mechanischen Übertragungssystemen – etwa in Flaschenzügen oder anderen Hebe- und Zugsystemen, die auf Schiffen zur Handhabung schwerer Lasten genutzt wurden. Der integrierte Haken ermöglichte es, die Riemenscheibe sicher an weiteren Komponenten oder an der hölzernen Konstruktion des Schiffs festzumachen und so stabile Befestigungen zu schaffen, die den dynamischen Seeverhältnissen standhielten.
Ein Gaffelschoner ist ein traditioneller Segelschiffstyp, der sich durch seine charakteristische Takelung auszeichnet. Anders als bei Schiffen mit Rahsegeln führen Gaffelschoner an allen Masten ausschließlich Gaffelsegel – also längsschiffsstehende Stagsegel, die oft in verschiedene Bereiche unterteilt werden, wie etwa Gaffel-, Gaffeltop-, Zwischenstag- und Vorstagsegel.
Die Gaffeltakelung wurde bereits im Jahr 1713 in Gloucester, USA, eingeführt. Diese Innovation zielte darauf ab, schnellere und wendigere Schiffe für besondere Aufgaben zu entwickeln – etwa für den Kurierdienst oder die Piratenjagd. Durch das traditionelle Segelkonzept konnten die Schiffe mit einer vergleichsweise kleinen Besatzung betrieben werden, was sie im Frachtwesen und später auch in der Fischerei (z. B. als Neufundland-Schoner) sehr gefragt machte. Mit der Weiterentwicklung dieses Schiffstypus entstanden Varianten mit zwei, drei oder sogar bis zu sieben Masten, was die Vielseitigkeit und die Anpassungsfähigkeit des Designs unterstreicht.
Ein Südwester ist eine wasserdichte Kopfbedeckung, die vor allem in der Seemannssprache beheimatet ist. Ursprünglich wurde dieser Hut aus widerstandsfähigem Material wie Öltuch oder Kunststoff mit einem teilweise aus Baumwolle bestehenden Futter gefertigt, um Seefahrer selbst bei starkem Regen trocken zu halten. Markant an diesem Hut ist die breite Krempe, die hinten weit über den Nacken hinausragt, sodass Regenwasser effektiv von der Kleidung ferngehalten wird.
Im Dachgeschoss des Fehnmuseum Eiland steht ein imposanter Vitrinenschrank aus hellem Eichenholz – ein typisches Möbelstück aus dem späten 19. Jahrhundert, wie es in den
Haushalten wohlhabender Seefahrer und Kapitäne zu finden war. Dieser Schrank ist ein stiller Zeuge der Zeit, in der jedes Geschirrstück – jeder Teller, jede Kanne – nicht nur Gebrauchsgegenstand,
sondern ein Teil der Familiengeschichte und der maritimen Lebenswelt war.
🍽 Was verbirgt sich in diesem Schrank?
1. Obere Etage:
• Keramikteller und Vasen mit blauer Bemalung – vermutlich Delfter Ware oder regionale Fayence. Diese Dekore waren in Nordeuropa weit verbreitet und galten als Zeichen von Wohlstand und
gutem Geschmack. Solche Objekte wurden oft als Geschenk von Seereisen mitgebracht oder gehörten zur Mitgift.
• Geflochtener Korb – handgearbeitet, vermutlich zur Aufbewahrung von trockenen Lebensmitteln wie Zwiebeln oder Nüssen gedacht, oder als Dekorationselement.
• Großer Krug mit blauem Muster – ein typisches Beispiel ostfriesischer Gebrauchskeramik. Solche Krüge wurden für Milch oder Bier verwendet.
2. Mittlere Etage:
• Porzellanteller mit floraler Bemalung – möglicherweise aus Meißner Produktion oder einer anderen deutschen Manufaktur. Diese Teller wurden häufig als Zierde in Vitrinen präsentiert und
waren Statussymbole.
• Teekanne mit Blumenmuster – ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand im Kapitänshaus. In Ostfriesland trank man traditionell dreimal täglich Tee, und die Teekultur wurde mit großer Sorgfalt
gepflegt.
• Tassen und Zuckerdosen – Ausdruck der ostfriesischen Teetradition. Kandiszucker (Kluntje) war fester Bestandteil jeder Teestunde. Die Tassen wurden von Generation zu Generation
weitergegeben und sorgfältig gehütet.