Beiträge von Gästen 

Wir freuen uns, an dieser Stelle Beiträge von engagierten Großefehntjern und Interessierten Gästen einstellen zu können. 

 

 

 

Geschichte des Eilandes

 

Zusammengestellt von Kerstin Buss  Oktober 2015

nach Heinrich Tebbenhoff, Großefehn, Seine Geschichte, Ostgroßefehn 1963 , S.40 ff und Manfred Wittor, Mühlen in Großefehn, 2002, S.301ff und Ergänzungen von Heyo Onken nacheinem Interview von Johann Schlömer Oktober 2015

·  1766  verkauft der Auricher Holzhändler Johann Hermann Rhoden sein Haus in Aurich und verlegt sein Geschäft nach Großefehn. Sicher hat er die Nutzung des Wasserweges über das Fehntjer Tief und die Anbindung an Emden in dem jungen, aufstrebenden Großefehn als Vorteil angesehen.(H.O.) Damit in Berührung gekommen ist er mutmaßlich durch seine Frau – sie  stammt aus Timmel.

·  1776  erwirbt Rhoden von dem Zimmermann Tönjes Janssen Cashiens (=Cassens) ein 3 ½ Diemat großes Stück Moorland, heute Eiland genannt, damals Kortdelle, erbaut dort ein Wohnhaus, legt einen Hausgarten an und errichtet für seinen Holzhandel einen Schuppen. Doch der junge Müller verstarb im Alter von 36 Jahren. Die junge Witwe führt das Unternehmen weiter.

·  Am 13. November 1792 genehmigt König Friedrich Wilhelm II den Bau einer Schneide- und Barkmühle auf dem Eiland für die Witwe Rhoden, ihren Sohn Johann Wilhelm Rhoden und dessen Ehefrau Catharina von Höveling zum Sägen aller Art Holz und zum Mahlen von Bork. Verboten war das Mahlen von Getreide.

·   Aber das Unternehmen florierte nicht recht. Ab 1797 nimmt die Witwe Rhoden nach und nach 7 Hypotheken auf die Sägemühle auf und 1810 meldet die Witwe Konkurs an.

·    1811 kauft Jann Frerichs, der Schwiegersohn der Witwe Rhoden, die „Segmöhlen“ aus dem Konkurs. Die Mühle bleibt „in der Familie“ und endlich hat damit  die Familie Frerichs eine Mühle. Jann ist der Sohn des Frerich Jürgens, der jahrelang um den Bau einer Windmühle für Getreide in Westgroßefehn gekämpft hat. 1830 überlässt Jann Frerichs die Mühle seinem Sohn Johann Hermann – weitere Partner: die Erben des Cashen Dircks und Johann Tönjes Cassens, Sohn von Tönjes Cashien Janssen.

·    11 Jahre später, 1841, gehen alle Anteile der Partner auf Johann Hermann Frerichs über.

·   1846 wird eine Knechtwohnung mit Scheune südöstlich der Mühle gebaut, vermutlich für die Sägemüllerfamilie Schoon.

·   1852 brennt die Mühle ab, aber schon 1 Jahr darauf ist 1853 eine neue Mühle errichtet.

·   Doch im April 1858 brennt die Mühle schon wieder ab, doch im Oktober ist eine neue Mühle errichtet: ca. 17 m hoch, Flügel eine Flucht von 17 m, Steert mit Kröjwark und Segelflügel (Wittor, S. 307) dank der Mühlensouietät, die im Brandfalle den Schaden ausgleicht.

·   1884 wird als neuer Eigentümer Johann Frerichs genannt, der Sohn des letzten Besitzers.

·   Doch schon 10 Jahre später, 1894, erfolgt erneut ein Besitzerwechsel. Coob (so steht der Name in der Brandkasse) oder Jakobus (nach Heyo Onken) Schlömer, aus Lübbertsfehn, erwirbt das Gelände. Es waren Schiffszimmerleute, die schon auf Lübbertsfehn eine kleine Werft betrieben hatten, ursprünglich aber aus Nordgeorgsfehn kamen.(H.O.) Bei der Brandkasse  erscheinen jetzt die Hausnummern 43 und 44, also 2 Gulfhäuser, wobei ab 1899 für Nummer 43 der Eintrag heißt: sen. Bäckerei, für die Nummer 44  jun. Zimmerei. Gleichzeitig wird 1894 die alte Knechtswohnung abgerissen, möglicherweise um Platz zu schaffen, denn sie errichteten eine größere Werft (H.O.) auf diesem Gelände.

Doch den Schlömers wurde die Werft zu klein, die verlegten ihren Firmensitz nach Oldersum, um dort noch größere Schiffe bauen zu können. (H.O.)

·  Im Juli 1903 ist Holzhändler Jann Jibben Dannholz aus Timmel neuer Eigentümer für die Hausnummern 43 und 44.  Sie errichten 1904 ein Nebengebäude als Maschinenhaus mit Transmissionsanbau.

·   24.Juni 1905 brennt die Mühle zum dritten Mal ab und wird nicht wieder aufgebaut.

·  Als neuer Antrieb des Sägewerks wird nun eine Dampfmaschine, später ein Elektromotor, genutzt. Die Säge wird über viele Jahre von dem Sägemeister Schoon und später von dessen Sohn „Lüttje Soek“ in Gang gehalten.

·         1912 kauft der Stellmachermeister Hinrich Johann Brunken die Sägerei und das Maschinenhaus und stellt dort Landmaschinen, kleine Motormühlen und Dreschmaschinen, Rübenschneider u.a. her. Die Werft wird stillgelegt und der Bauernhof blieb bei einem der Söhne der Schlömer. Hinrich Brunken kam aus Ochtelbur und war Schmied. Brunken nutzt das Sägegatter nicht nur als Lohnbetrieb, sondern auch, um für den eigenen Bedarf Material herzustellen für den Bau von landwirtschaftlichen Maschinen wie Bauernmühlen, Windfegen, Dresschmaschinen und vieles mehr. Es war eine umfangreiche Maschinenfabrik, die allerdings im Laufe der Industrialisierung nicht mithalten konnte und eingestellt wurde. (H.O.)  

·   Ab 1948 übernimmt Follrich Onneken das Geschäft seines Großvaters, nachdem er aus dem 2. Weltkrieg vom Militärdienst zurückkommt. Er entwickelt einen Baustoffhandel und betreibt eine Tankstelle. Beides entwickelte sich immer schlechter. (H.O.)

·   1965 schließt Onneken die Sägerei.

·   1980 verkauft Johann Schlömer seinen Bauernhof an den Bauunternehmer Wilhelm Saathoff aus Lübbertsfehn, da er nach Lübbertsfehn mit seinem Hof ausgesiedelt ist. Der Bauunternehmer will hier Wohnhäuser errichten.

·  1985 beschließt die Gemeinde Großefehn den Entwurf eines Bebauungsplanes für das Eiland  und kauft 1986 das Grundstück von Follrich Onneken, schließlich auch das ehemalige Schlömersche Anwesen.

·    1987 wird das Sägewerk durch Mitarbeiter des Bauhofes restauriert

·    1993 wird günstig ein kleiner Kran zum Anheben der Stämme erworben

·    1995 errichtet die Gemeinde die Nebenscheune, die Remise

·    seit 2008 ist verantwortlich für das Museum mit Gattersäge, Schmiede und Remise der
     Verein Fehnmuseum Eiland, Träger weiterhin die Gemeinde Großefehn.