Unser Mitarbeiter Diedrich Meyer geht in den Ruhestand

 

Schön, wenn Visionen zur Wirklichkeit werden! So ist es unserem Museum im Jahr 2019 ergangen. Das Jobcenter des Landkreises Aurich schlug uns einen Mitarbeiter vor, der bereit war, für unser Museum die Inventarisierungsarbeit zu übernehmen. Es war Diedrich Meyer aus Bedekaspel, der sich darauf einlassen wollte.

 

Dann ging alles ganz schnell. Wir mussten einen Antrag an das Jobcenter stellen (am 14.07.2019). Schon am 23.07.2019 lag der Bewilligungsbescheid vor. Herr Meyer konnte dann am 01.08.2019 seine Arbeit bei uns aufnehmen.

 

Mit Hilfe eines Handbuches gelang es Herrn Meyer, sich in kürzester Zeit in das Softwareprogramm „Primus“ einzuarbeiten. Dieses Programm war für die Museen des Landes Baden-Württemberg entwickelt worden und durfte von uns kostenlos heruntergeladen werden. Zunächst arbeitete damit ehrenamtlich Frau Willenbring und inventarisierte nach und nach viele Objekte unseres Museums. Diese Arbeit war ehrenamtlich aber im Grunde nicht leistbar. Fast schon gefrustet, dass es nicht recht vorwärts ging bei nur einmal die Woche und vier Stunden Kommen, hörte Frau Willenbring schließlich auf. Das verstanden wir nur zu gut.

 

Jetzt begann mit Herrn Meyer eine neue Ära. Mit 30 Stunden in der Woche konnte ganz anders an die Inventarisierung herangegangen werden. Dabei zeigte es sich, dass Herr Meyer besonders geeignet war für die zweite Hauptaufgabe beim Inventarisieren, dem Fotografieren der Objekte. Fotografieren ist ein Hobby von ihm. So brachte er seine eigene Kamera mit. Nach und nach baute er sich ein kleines „Studio“ in unserem Büro auf. Er besuchte auch eine Fortbildungsveranstaltung, um Fotobearbeitung noch besser zu erlernen. So gelang es ihm, hoch professionelle Fotos der inventarisierten Objekte anzufertigen. Außerdem zeigte es sich, dass er außerordentlich formklar und museumsgerecht die Objekte mit der Inventarnummer zu beschriften verstand.

 

Da die Arbeit mit Herrn Meyer zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten lief, konnte ein Jahr später ein Fortsetzungsantrag an das Jobcenter gestellt werden. Diesmal wurde ein Vertrag vom 01.08.2020 bis zum Erreichen des Rentenalters am 31.03.2023 zwischen Jobcenter, Museum und Herrn Meyer abgeschlossen. Sogar die Coronazeiten überstand Herr Meyer oben in seinem Büro über der Teestube bzw. durch Homeoffice sehr problemlos.

 

Als das Fehnmuseum eine kleine Bibliothek von der Heimatforscherin Anneliese Krull im Jahr 2021 erbte, ergab sich nach längeren Beratungen, dass unsere Fehnbibliothek sich anders orientieren musste. Um Platz zu sparen, finden die Bücher nach Größen sortiert ihren Platz in den Schränken, nicht nach Sachgebieten. Nach einem Buch kann jetzt nur noch digital gesucht werden.

 

Herr Meyer hat nun alle Bücher noch einmal neu nach diesem System der

Landschaftsbibliothek inventarisiert und eine entsprechende neue Beschriftung vorgenommen. Fast gleichzeitig mit dem Ablauf seiner Dienstzeit und dem Beginn seiner Rentenzeit konnte Herr Meyer die Buchinventarisierung beenden.

 

Uns bleibt es nur, ihm ganz herzlichen Dank für seinen Einsatz bei uns zu sagen. Herr Meyer hat uns ein ganzes Stück vorwärtsgebracht. Er hat zwar den Arbeitsplatz mit der schönsten Aussicht in Großefehn, aber eben auch viele Stunden, an denen niemand außer ihm im Fehnmuseum/in der Teestube anwesend war. Das machte ihm zum Glück nichts aus.
Er hat sich vorgenommen, uns ehrenamtlich noch eine Weile treu zu bleiben. Darüber freuen wir uns sehr.

Wir wünschen Herrn Meyer eine angenehme und ausgefüllte Rentenzeit.